02.01.-06.01.2004
Wieder einmal konnte ich mir die Teilnahme am Turnier vor meiner Haustür nicht verkneifen. Selbst 60 EUR Startgeld und deftige Getränkepreise schreckten mich nicht genügend ab (zum 15. Mal übrigens!)
Runde 1
Ich hatte Weiß gegen Thilo Kabisch und stand zunächst nicht übel. Nach einer Ungenauigkeit bekam Schwarz aber die Oberhand und folgende Stellung entstand:

(siehe links)
Mit 33.Txg7! hätte ich den Rettungsanker werfen können, denn nach 33...f2 34.Txh7+ Kg8 35.Tg7+ hat Weiß Dauerschach, weil 34...Kxh7 35.Sxf8+ Kg8 36.Kg2+- scheitert. Die Partie endete aber mit simpel mit
33.Tg1?? Sf2 matt!
Runde 2
Gegen Ingmar Schwarz behandelte ich die Eröffnung nachlässig und hatte in der Folge keine Spur von Vorteil. Ein klares Remisendspiel verwandelte ich dann schließlich in diese Verluststellung:

(siehe links)
43.Kg3! Kc4 44.h4 d5 45.Kf3 Kc3 46.h5 d4 47.h6+- gewinnt! Zu meinem Glück spielte Ingmar 43.Kg5? Kc4 und selbst hier hätte 44.Kf4 d5 45.Ke3 Kc3 46.Ke2 Kc2 noch remis gehalten!
Es folgte jedoch 44.h4 d5 45.h5 d4 46.h6 d3 47.h7 d2 48.h8D d1D 49.Db2 Dd5+ 50.Kg6 Dd3+ 51.Kf7 Dc3 und ich konnte gewinnen.
Runde 3
Nichts los! Remis nach 15 Zügen gegen Erhard Trefzer.
Runde 4
Diese Partie kann man nur als ein einziges Debakel bezeichnen. Heinz-Peter Mück zerlegte mich mit 1.g4, wobei ich nach zehn Zügen eigentlich schon hätte aufgeben können!
Siehe auch: Ein Decaster!
Runde 5
Wieder kein Sieg! Trotz klarem Vorteil nach der Eröffnung kommt nur folgendes Doppelturmendspiel mit Mehrbauer heraus, das Ralf Berner überzeugend behandelt:

(siehe links)
25...Ta2! Gut gespielt! Schwarz nützt die Grundlinienschwäche des Weißen aus und stellt seinen eigenen Turm ideal. 26.Tf1 g6 27.g3 Tee2 28.Kg2 Tec2 29.h4 Tc3 und baldigem Remisschluss.
Runde 6
Endlich ein verdienter Sieg! Aber mit seinem 13. Zug brachte mich Martin Betz doch ins schwitzen:

(siehe links):
Hier spielte er 13.Lxg6, was einen Bauern zu gewinnen scheint. Doch hatte ich die starke Riposte 13...Se3 vorbereitet, die Schwarz im Spiel hält. Es folgte 14.fxe3 Dxe3+ 15.Kh1 hxg6
und alles war wieder im Lot. Nach einem Fehler von Weiß konnte ich diese Partie gewinnen.
Runde 7
Ein aufregender Kampf! Nach wechselhaftem Verlauf erkämpfte ich mir ein Remis gegen Uwe Rogowski, der am Schluss nicht mal mehr eine Minute auf der Uhr hatte!
Runde 8
Wieder so eine heiße Kiste! Rainer Berkemer rochiert gegen meinen Leningrad Holländer lang und nach seinem 27. Zug entsteht folgende Stellung:

(siehe links):
Eine gute Möglichkeit bestand in 27...Lxc3 28.Lxc3 Tc2+ 29.Dxc2 Sxc2 30.Kxc2 b5, doch während der Partie war ich mir nicht sicher, ob dies klar gewinnt. Daher, und weil Weiß in höchster Zeitnot war, zog ich etwas riskanter: 27...Txb2 28.Dxb2? Lxc3, und der Anziehende war verloren. Besser ist natürlich 28.Kxb2, aber nach 28...b5 29.cxb5 Le6 hat es Weiß auch verdammt schwer und das bei weniger als einer Minute Restbedenkzeit!
Runde 9
In einer von beiden Seiten offensiv geführten Partie hatte Vitus Lederle letztlich das bessere Ende für sich! Er führte ein scharfes Damenendspiel gekonnt zum Erfolg.
Fazit
Besonders zufrieden kann ich meinem Abschneiden in diesem Turnier natürlich nicht sein. Vor allem in den Runden 2, 4 und 5 spielte ich wirklich schlechtes Schach! Ab der 6. Partie hingegen kam ich in Schwung und konnte das Turnier für mich halbwegs versöhnlich beenden.
| R | F | Gegner | DWZ | E |
|---|---|---|---|---|
| 1 | W | Kabisch | 2187 | 0 |
| 2 | S | Schwarz | 1430 | 1 |
| 3 | W | Trefzer | 1916 | 0,5 |
| 4 | S | Mück | 1795 | 0 |
| 5 | W | Berner | 1542 | 0,5 |
| 6 | S | Betz | 1556 | 1 |
| 7 | W | Rogowski | 2055 | 0,5 |
| 8 | S | Berkemer | 1741 | 1 |
| 9 | W | Lederle | 2060 | 0 |
| 1809 | 4,5 | |||