Der Beefeater entsteht z.B. nach
1.d4 g6 2.c4 Lg7 3.Sc3 c5 4.d5 Lxc3+ 5.bxc3 f5 (siehe Diagramm rechts)
Dieses waghalsige System stammt von GM Roman Dzindzichashvili, der es 1984 erstmals anwandte. Die Bezeichnung Beefeater verwendete übrigens Eric Schiller, ein bekannter Schachbuchautor und Eröffnungskenner, in seinem Werk "Unorthodox Chess Openings". In der Mega Database 2003 finden sich immerhin 468 Partien mit diesem Partieanfang. Erstaunlich auch die Erfolgsbilanz: 58% der Punkte konnte Schwarz für sich verbuchen!
Wenn man die Diagrammstellung oben erstmals sieht, flößt sie sicher wenig Vertrauen für Schwarz ein, hat er doch seinen mächtigen schwarzfeldrigen Läufer eingebüßt und seinen Königsflügel spürbar geschwächt. Aber es gibt auch durchaus positive Aspekte:

Aus dem gerade gesagten lassen sich die beiderseitigen Pläne leicht ableiten:
Weiß sollte:
Schwarz sollte:
Zu den Varianten:
Dieser oft gespielte Zug hält Weiß viele Möglichkeiten offen:
Weiß öffnet sofort Linien für seine Figuren. Schwarz muß sich sehr umsichtig verteidigen!
6...fxe4 7.f3 e5!?
Andere Züge waren in der Praxis nicht sehr erfolgreich, aber mit dem Textzug scheint Schwarz ein gutes Spiel zu bekommen:
Auch dies ist eine gute Möglichkeit. Der meistgespielte Zug ist hier 6...Da5, ich schlage aber ähnlich wie gegen 6.e4 den Zug 6...e5 vor. Zwei Beispiele:
Diese aggressive Möglichkeit ist sehr beliebt. Weiß öffnet die h - Linie und versucht dort einzudringen. Allerdings kostet dieser Plan relativ viel Zeit und Schwarz kommt in seiner Entwicklung voran:
6...Sf6 7.h5 Tg8 8.hxg6 hxg6
Auch dieser Bauernvorstoß verfolgt das Ziel, die Stellung für die weißen Läufer zu öffnen.
6...fxg4 7.h3 g3 8.fxg3
Weniger beliebt ist dieser Springerzug, der Schwarz keine schlaflosen Nächte bereiten sollte.
Sieht eigentlich logisch aus, wird aber nur äußerst selten gespielt. GM Norwood analysiert:
6...Sc6 7.dxe7 (7.Lf4 e5 - 7.Sf3 Sf6 8.Lg5 Se4 9.dxe7 Da5) 7...Dxe7 8.Sf3 (8.Lf4 Se5 9.e3 Sf6 10.Sf3 d6) 8...Se5 9.Sxe5 Dxe5 10.Dd3 Sf6 11.Lh6
mit unklarer Stellung