Aaron Nimzowitsch wurde am 7. November 1886 als Sohn einer bekannten jüdischen Familie in Riga geboren. Im Jahre 1904 kam er nach Deutschland und spielte im Coburger Hauptturnier sein erstes offizielles Turnier. 1922 ließ er sich bis zu seinem Lebensende in Dänemark nieder.
Nimzowitsch war ohne jeden Zweifel ein sehr starker Spieler. In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg bis etwa 1930 gehörte er zu den besten Spielern der Welt! Es war die Blütezeit der sogenannten "Hypermodernen", denen Nimzowitsch neben Aljechin, Bogoljubow, Reti und Breyer selbst angehörte.
Noch mehr Ruhm allerdings brachte ihm seine Tätigkeit als Schachjournalist und Theoretiker. Seine drei Bücher ("Die Blockade", "Mein System" und "Die Praxis meines Systems") gehören zu den bekanntesten Werken der Schachliteratur. Er zieht darin offen die oft sehr dogmatische Lehre der sogenannten "Pseudoklassiker" (gemeint sind Siegbert Tarrasch und seine Anhänger) in Zweifel. Vor allem der jahrzehntelange Streit mit Siegbert Tarrasch ist legendär.
Es gibt auch nur wenige Spieler, die einen so großen und dauerhaften Einfluß auf die Entwicklung der modernen Eröffnungstheorie ausgeübt haben! Zwei Eröffnungen sind nach ihm benannt:
Die "Nimzo(witsch)-Indische Verteidigung" 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 und die
"Nimzowitsch-Verteidigung" 1.e4 Sc6
Aber auch in etlichen anderen Eröffnungen hat Nimzowitsch eigene Ideen verwirklicht.