Eine sehr prinzipielle und gefährliche Fortsetzung, die auch von den Buchautoren favorisiert wird! Tatsächlich muß Schwarz sich mitunter in Abenteuer stürzen, denn einen bequemen Ausgleichsweg bekommt man nicht serviert!
Nach dem schwarzen Pflichtzug 4...Da5+ sind 5.Sbd2 und 5.Ld2 ziemlich harmlos z.B.
5.Ld2 Dxc5 6.Lc3 Sf6 7.Ld3 Sc6 8.O-O O-O 9.Sbd2 d5
Aber der Anziehende kann mit zwei Fortsetzungen um Eröffnungsvorteil kämpfen:
Nach 5...Lxc3 6.bxc3 Dxc3+ 7.Ld2 Dxc5 entsteht eine interessante Position!
Weiß hat einen Bauern für die Initiative geopfert. Die Bücher sehen Weiß aufgrund weniger Partien aus den 70er-Jahren im Vorteil. In der neueren Turnierpraxis taucht sie aber regelmäßig auch bei Titelträgern auf und nichts ist klar! Beispiele:
Tseshkovsky - Zablosky, 2003
Rutkowski - Heberla, 2005
Nach 5...Dxc5 hat Weiß zwei Erfolgversprechende Fortsetzungen:
6.Le3 Dc7 7.Ld4 Sf6 8.e5 Sg4 9.Sa3
John Nunn sieht den Weißen im Vorteil ("Beating the Sizilian 3"), aber nach 9...Sc6 10.Sb5 Db8 scheint mir die schwarze Stellung ganz ok zu sein.
Kosten - Hodson, 1990
6.Sa3 Diese Variante stellt Schwarz vor große Probleme, denn die Drohung Sb5 + Le3 ist sehr unangenehm und schwer zu parieren, da 6...a6 an
7.Le3 + 8.Sc4 scheitert.
Auch von 6...Lxc3+ 7.bxc3 Dxc3+ 8.Dd2 Dxa1 9.Sb5 ist dringend abzuraten!
Konopka - Degraeve, 2001
Auch in die Fortsetzung 6...d6 habe ich inzwischen kein Vertrauen mehr siehe z.B. Eisenbeiser - Bopp, 2004
Für gut spielbar halte ich 6...Sf6 7.Sb5 b6, wie schon der "Pionier" Istvan Bilek spielte:
Balogh - Jakab, 2001
Gallagher - Wirthensohn, 2003
Alavkin - Kanep, 2004
zum 1. Teil - Seltenes
zum 2. Teil - 3.d4